Model Release – Property Release

Jeder der sich mit der Stockfotografie beschäftigt und plant seine Fotos über Agenturen zu vertreiben, wird auf die Begriffe „Property Release“ oder „Model Release“ stoßen.

Das angesprochene „Release“ ist im Grunde eine Fotografier- und Verwertungserlaubnis für Personen (Model) und für Sachen und Tiere (Property).

Die im folgenden getätigten Aussagen stellen keine Rechtsberatung dar, und können durch Änderungen der geltenden Gesetze eine Anpassung erforderlich machen. Es soll lediglich darauf hingewiesen werden, dass man nicht alles Fotografieren und veräußern darf ohne auf geltende Regeln (Gesetzte) zu achten.

Ein Release wird immer dann erforderlich, wenn unter anderem die folgende Punkte zutreffen:
Es ist eine kommerzielle Verwertung des Fotos geplant und …..

  • Personen sind erkennbar abgebildet
  • Die Fotos wurden auf privatem Grund und Boden erstellt.
  • Die Fotos wurden in gemieteten Räumlichkeiten erstellt
  • Es wurden Objekte abgebildet, die einen Geschmacksmusterschutz oder einem Designschutz besitzen
  • Es wurden Tiere abgebildet die einen Besitzer haben

Es existieren sicherlich noch viele weitere Gründe und Anlässe die den Einsatz eines Release erfordern, und deren Klärung letztendlich nur ein Fachanwalt vornehmen kann.
Ich möchte an dieser Stelle auch auf ausführliche Beschreibungen der einzelnen Punkte verzichten, da es in jedem Fall zu viele individuelle Aspekte zu berücksichtigen gäbe und den Umfang dieser Anmerkung unter Garantie sprengen würde. Ich möchte nur auf die Notwendigkeit hinweisen, über den Einsatz von Releases unbedingt nachzudenken, um späteren Problemen aus dem Weg zu gehen.

Im Rahmen der Releases werden nicht nur die Vertragspartner benannt, sondern es sollte auch die weitere Verwendung und die Verwendungsdauer exakt beschrieben werden, um spätere Probleme zu vermeiden. Darüber hinaus sollte auch die Art der Vergütung geklärt werden, wobei zwischen vergütungsfreier Nutzung , Vergütung durch Fotos und Zahlung von Geld, sicherlich alles möglich ist.

Die meisten Stockagenturen bieten Vertagsmuster zur freien Nutzung für die Agenturmitglieder an, auf die man zurückgreifen sollte, da diese Muster auf den Agenturseiten gratis angeboten werden. Darüber hinaus gibt es im Internet noch viele weitere seriöse Quellen zum Bezug der Releases. Für die elektronische Erstellung und Verwaltung existieren auch kostenpflichtige Apps.

Die Lizenz zum Fotografieren und veröffentlichen

Ein paar Fotos sind mit der „immer dabei“ Kamera, oder aber Ihrer kompletten Fotoausrüstung, schnell gemacht. Sei es jetzt die Truppe sympathischer Menschen am Tisch im Biergarten nebenan, der vorwitzige Affe in seinem Zoogehege oder der apart gedeckte Frühstückstisch mit dem neuen Geschirr.

Gegen diese Fotos ist sicherlich nichts einzuwenden, solange Sie diese „nur“ für ihre persönliche Erinnerung erstellt haben, und Sie sich alleine daran erfreuen. Doch sobald Sie gedenken diese Fotos der Öffentlichkeit zu präsentieren oder diese sogar über eine Fotoagentur zu vertreiben gedenken, dann gelten ganz andere Regeln.

Sie benötigen für jedwede Veröffentlichung oder jeden Verkauf eine schriftliche Genehmigung (Release).

  • Bei Fotos von Personen heißt diese „Model Release“
  • Bei Fotos von Gegenständen, nicht öffentlichen Plätzen, in Gebäuden benötigen Sie ein „Property Release“

In bestimmten Fällen werden für ein Foto sogar beide Genehmigungen gleichzeitig benötigt

Daraus ergibt sich die Frage, wann ich ein solches Release benötige. Kurz zusammengefasst betrifft das die folgenden Punkte:

  • Die Personen im Foto sind erkennbar abgebildet
  • Sie haben von privatem Gelände aus fotografiert
  • Sie haben in einem Gebäude fotografiert
  • Sie haben Gegenstände auf dem Foto abgebildet die einen besonderen Schutz genießen. (Namentlich sind dies der Geschmacksmusterschutz und der Designschutz, aber auch Kunst fällt darunter)

Und als ob dieses nicht schon verwirrend genug wäre, fordern viele Agenturen diese Releases auch noch auf eigenen Vorlagen, anstatt sich auf einen gemeinsamen geltenden Standard zu einigen.

An anderer Stelle gehe ich noch etwas ausführlicher auf die beiden Release Varianten ein, und auf deren spezielle Eigenarten.

Einige Inhalte sind aber bei beiden Varianten identisch und werden darum an dieser Stelle schon einmal gelistet. In jedem Release sollten die folgenden Punkte eindeutig definiert sein:

  • Die persönlichen Daten des Fotografen
  • Die persönlichen Daten des Vertragpartners
  • Die eindeutig definierte Verwendung der Fotos
  • Die Anzahl der Fotos die dieser Vertrag beinhaltet, sowie eine Kurzbeschreibung des Inhaltes
  • Die vom Fotografen gezahlte Vergütung an den Vertragspartner
  • Die Verwertungsrechte der Fotos durch den Vertragspartner
  • Der eventuelle Anteil an den zukünftigen Erlösen, der an den Vertragspartner gezahlt werden sollen
  • Rechtsverbindliche Unterschriften der Vertragspartner und der Zeugen

Je eindeutiger das Release verfasst ist, umso seltener ist zukünftig mit einem Streit über den Inhalt des Vertrages zu rechnen. Die im Vorfeld geleistete Mehrarbeit, die durch einen ausführlich erstellten Vertrag entsteht, macht sich in der Zukunft unter Garantie bemerkbar.

 

Achtung: Dies ist keine Rechtsberatung und dient lediglich als Hinweis auf bestehende Regeln die zu beachten und einzuhalten sind. Eine belastbare und gerichtsfeste Aussage kann nur ein Rechtsanwalt tätigen.