Der Kamera Sensor – Teil-3

Nachdem die einzelnen Sensoren mit ihren technischen Daten im zweiten Teil vorgestellt wurden, widmen wir uns nun im dritten Teil der Frage nach dem idealen Sensor.

Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich schon klar: Es gibt nicht den idealen Sensor. Die Auswahl des passenden Sensors , also auch der passenden Kamera, ist sehr individuell und unterliegt neben Ihren Wünschen und Vorlieben auch einigen Sachzwängen. Diese Sachzwänge basieren auf der geplanten Verwendung des Bildmaterials in einer Stockfoto Agentur.

Einer der auffälligsten Sachzwänge ist die Lieferung von nicht verrauschten Fotos an die Agenturen. Sicherlich lässt sich das Grundrauschen des Sensors durch Software auf Kosten des Detailreichtums reduzieren, aber so lösen wir ein Problem durch die Schaffung eines neuen Problems. Die Konsequenz wird aber letztendlich die Ablehnung der Fotos darstellen. Durch Einsatz eines entsprechenden Sensors lässt sich dieses Rauschen schon erheblich reduzieren. Zusammengefasst kann man sagen: Je größer der Sensor, umso geringer ist das Grundrauschen.

In einigen Agenturen steigt mit der Sensorgröße auch der maximal zu erzielende Verkaufspreis. Was nichts anderes bedeutet als: Je größer der Sensor desto höher die Einnahmen. Auch dieses wäre ein Argument für den Einsatz des jeweils aktuell größten verfügbaren Sensors.

So weit so gut. Aber bei genauer Betrachtung können wir feststellen, dass die am meisten verkauften Bildgrößen mit jedem APS-C Sensor zu realisieren sind. Des weiteren ist das Rauschverhalten dieser Sensoren mittlerweile auch bis ISO 1000 als sehr gut zu bezeichnen. Eines der, in meinen Augen wichtigsten Argumente, ist der Kosten – Nutzen Aspekt. Denn um den aktuell größtmöglichen Sensor zu nutzen, muss ich derzeit auch einen entsprechend hohen Betrag investieren. Damit sich diese Investition amortisiert, bin ich gezwungen bei immer weiter sinkenden Verkaufserlösen je Foto eine immer größer werdende Anzahl an Fotos zu verkaufen. Dies gelingt derzeit bei einer konstanten Nachfrage und immer mehr Anbietern nur mehr als mäßig.

Für mich als Hobbystocker steht somit der APS-C Sensor auf Platz eins meiner Sensorliste. Dieser Sensor besitzt für mich den größten Kosten-Nutzen Effekt und eine, in meinen Augen mehr als ausreichende Bildqualität. Zudem habe ich vor einiger Zeit auf das APS-C Format gewechselt, weil ich die Größe und das Gewicht meiner Ausrüstung reduzieren wollte. Dies ist mir in Sachen Kamera gelungen, aber für die Objektive besteht noch immenser Verbesserungsbedarf.

Ebenso wie derzeit die Anzahl der für das Vollformat nutzbaren Objektiven wächst, wünsche ich mir ebenso eine Angebotssteigerung an speziell für das APS-C Format konstruierte Objektiven. Diese wären nicht nur wesentlich kleiner und leichter, als die Vollformat Versionen, zudem wäre als netter Nebeneffekt, sicherlich auch ein wesentlich günstigerer Preis festzustellen. Dies alles natürlich bei einer dem Vollformat adäquaten Abbildungsleistung.

Alles in allem, ist der für mich derzeit ideale Sensor, der APS-C Sensor. Sicherlich gelten für den Einen oder Anderen andere Bedingungen und Wünsche, welche auch zu einem anderen Ergebnis bei der Sensorauswahl führen werden. Eine individuelle Entscheidung die ich vollkommen akzeptiere.

Ich, für mich persönlich betrachtet, bleibe bei meiner am Anfang getätigten Aussage. „Jeder muss für sich selbst entscheiden, welcher Sensor für einen selbst der ideale Sensor ist. Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung.

Der Kamera Sensor – Teil-2

Nachfolgend möchten wir Ihnen einige technische Daten zu den unterschiedlichen Kamera-Sensoren präsentieren, dieses soll eine Basis für die Frage nach dem „richtigen“ Sensor für die Stockfotografie bilden.

Hier eine Gegenüberstellung der gängigsten Sensoren:

Sensor Sensor-Größe Sensor-Fläche (Prozent zu Vollformat)
Crop-Faktor zum Kleinbild-Format (CP) Brennweite eines 100 mm Objektiv unter Anwendung des CP-Faktor entspricht *
Mittelformat 43,8 mm x 32,9 mm

67,4 mm x 53,9 mm

1.441 mm² (166,7 % VF)

3.633 mm² (424 % VF)

x 0,8 = 80 mm
Kleinbildformat /
Vollformat
36 mm x 24 mm 864 mm² (100 % VF)
x 1,0 = 100 mm
APS-H 26,6 mm x 17,9 mm

27,9 mm x 18,6 mm

476 mm² (55 % VF)

519 mm² 60 % VF)

x 1,3 = 130 mm
DX 23,6 mm x 15,7 mm 371 mm² (43 % VF) x 1,6 = 160 mm
APS-C 22,3 mm x 14,9 mm 332 mm² (38,4 % VF) x 1,5 = 150 mm
1,5 Zoll 18,7 mm x 14 mm 262 mm² (30,3 % VF) x 1,9 = 190 mm
MFT 17,3 mm x 13,0 mm 225 mm² (26 % VF) x 2,0 = 200 mm
1,0 Zoll 13,2 mm x 8,8 mm 116 mm² (13,4 % VF) x 2,7 = 270 mm
2/3 Zoll 8,8 mm x 6,6 mm 58 mm² (6,7 % VF) x 3,9 = 390 mm
1,1/7 Zoll 7,6 mm x 5,7 mm 43 mm² (5 % VF) x 4,6 = 460 mm
1/2,3 Zoll 6,2 mm x 4,6 mm 29 mm² (3,3 % VF) x 5,6 = 560 mm

*Die genannte Brennweitenveränderung ist keine physikalische Änderung der Brennweite sondern durch die Anpassung des Bildwinkels in Abhängigkeit vom Crop-Faktor entsteht der Eindruck einer Brennweitenänderung, die sich in dem angegebenen Wert wiederspiegelt.